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Channel: Deutsche Nachkriegskinder rev. » 4. Psychologische Ergebnisse I und II (Pst)
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4. Psychologische Ergebnisse I und II (Psy) – 4.27. Exploration

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Die Exploration war ein teilstrukturiertes Interview, bei dem jährlich verschiedene Themen und Fragen vorgeben waren.

04.27. Exploration 16 (Sommerferien, Zukunft) 04.27. Exploration 12 (Elternhaus, Krankheiten, Schule)

Die Fragen dienten der Lebenslaufforschung. Dabei gab es keine klaren Zuordnungen zu Kohorten oder Jahren. Meist beinhalteten die Explorationen 3 Fragekomplexe, nämlich die momentane Situation, Einstellungen zur Vergangenheit und Einstellungen zur Zukunft. Im Verlauf der Untersuchung bestand große Freiheit über den Verlauf des Gesprächs. Das Interview wurde im Nachhinein zusammengefasst.

Zumindest für alle Nachkriegskinder wurde 1959 systematisch eine Exploration mit dem Thema Filmbesuch durchgeführt. Bei allen Kriegskindern wurde nur 1955 optional eine Exploration durchgeführt. Die meisten Explorationen wurden im Rahmen der Feinuntersuchungen durchgeführt. Die Themen variierten in den verschiedenen Jahren. Es wurde nach dem wichtigsten Jahr im Leben gefragt, ob sie eine glückliche Kindheit hatten, ob es Enttäuschungen gebe, Pläne für die nächste Zukunft, was sie anders machen würden oder was sie nach der Schulentlassung planen (letztere Frage betraf nur die Kriegskinder).

Im Jahr 1958 lag der Schwerpunkt des Interviews bei den Themen Elternhaus, Krankheiten, Schule, Freizeit, Beruf und Zukunft. Ausführlich wurden Medienpräferenzen und -konsum untersucht. So wurde gefragt, ob die Kinder lieber ins Kino gehen oder Tanzen, lieber eine Zeitschrift oder Bücher lesen, und welche Zeitschriften sie lesen würden. So wurde 1959 genau nach dem Filmbesuch gefragt (Womit beschäftigst Du Dich in Deiner Freizeit?; Gehst Du gern ins Kino?; Wann warst du zuletzt im Kino?; Wie oft warst Du in den letzten 4 Wochen im Kino?; Welchen Film möchtest Du noch einmal sehen?; Hast Du schon einmal beim Fernsehen zugesehen? Wie oft?; Was magst Du lieber? (Rundfunk, Fernsehen, Kino, Bücher lesen, Illustrierte lesen, Fußballspiel zusehen; was anderes); Sonstige Bemerkungen). Ziel dieser Untersuchungen war Filmwirkungen festzustellen.

Im Jahr 1960 wurde nach der Schule und Schularbeiten gefragt, aber auch nach Zukunftsplänen. Ebenso 1961, wo die Themen Sommerferien und Zukunft im Vordergrund standen. Wie bereits erwähnt, wurden diese Explorationen im Rahmen der 10prozentigen Feinuntersuchungen durchaus vertieft mit den Themen Schule, Krankheiten, Reisen, Fehler, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu einer Längsschnittstudie der Entwicklung über die Lebensspanne. Evaluation der Methodologie einer Stichprobenreaktivierung (Diplomarbeit). Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, Anhang.


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